Biene: bräunlicher dreigliedriger Körper, oben zwei Flügelpaare, vorne zwei Fühler, ein Rüssel und Facettenaugen, hinten Stachel und unten 6 Beine.
Die Königin
Sie entsteht aus einem befruchteten Ei, wird bis zur Verdeckelung der übergroßen Zelle mit Gelee-Royale gefüttert. Zirka 10 Tage nachdem sie geschlüpft ist, fliegt sie zum sogenannten Hochzeitsflug aus, bei dem sie von mehreren Drohnen während dem Flug begattet wird. Bei diesem Begattungsakt bekommt die Königin den Samen der Drohnen, mit dem es ihr nun auch möglich ist befruchtete Eier in die Zellen zu legen. Sie kann bis zu 6 Jahre alt werden, wobei sie mit zunehmendem Alter nicht nur weniger Eier legt (Maximum bis zu 2.000 Eier täglich!), sondern auch ihr Duftstoffausstoß schwächer wird, wodurch auch die „Harmonie“-Steuerung des Bienenvolkes geschwächt wird. Ein besonderes Merkmal der Königin ist ihr langer Hinterleib. Es gibt pro Volk nur eine Königin.
Der Drohn
Er entsteht aus einem unbefruchteten Ei. Den Drohn ist deutlich größer als die Arbeiterinnen und hat große Facettenaugen, mit denen er die Königin besser erkennen kann. Seine Hauptaufgabe ist die Begattung der Königin. Anstelle des Stachelapparates befindet sich der Samenapparat, von dem ein Teil bei der Königin verbleibt. Um Inzucht zu vermeiden begatten die Drohnen, die ja direkt von der Königin abstammen, die Königin nicht im Stock. So kann man davon ausgehen, dass die Königin von fremden Drohnen begattet wird. Nach dem Begattungsakt stirbt der Drohn. Im Volk gibt es bis zu 6.000 Drohnen, die im Spätsommer bei der sogenannten Drohnenschlacht aus dem Stock vertrieben werden. Im Winter leben keine Drohnen im Stock, denn dann wären sie nur unnötige Fresser.
Die Arbeiterin oder auch „die“ Biene
Sie entsteht aus einem befruchteten Ei und schlüpft nach 21 Tagen aus der Zelle. Die Stockbiene ist zu Beginn eine Putzbiene, wechselt zur Ammenbiene, danach zur Baubiene. Weiters wird sie eine Wächterbiene, wo sie bei den ersten Ausflügen die nähere Umgebung kennen lernt und dann als Sammelbiene tätig wird. Je nach Entwicklung der einzelnen Drüsen im Körper (Futterdrüsen, Wachsdrüsen, Giftdrüse und Pheromondrüse) ändert also sie ihren Tätigkeitsbereich. Nach Bedarf kann eine Sammelbiene auch wieder zu einer Stockbiene wechseln. In der Hochsaison sind bis zu 60.000 Bienen im Volk vorhanden.
Anatomie
Die Biene sammelt den Nektar, der über den Rüssel bis in den Honigmagen gelangt. Im Bienenstock wird der Nektar den Stockbienen übergeben. Sie fügen dem Nektar Fermente (von den Bienen eigens produzierte Stoffe) hinzu bzw. reduzieren den Wassergehalt. Je weiter die Biene vom Bienenstock entfernt sammelt, desto weniger bringt sie in den Stock, da während des Fluges bereits Nektar verbraucht wird.
Auf dem Haarkleid der Biene bleibt der Pollen hängen, welcher zu den nächsten Blüten getragen wird und diese bestäubt. Zwischendurch streift die Biene den Pollen ab und klebt ihn mit Hilfe von Nektar zu Pollenhöschen zusammen.
Lebenslauf der Arbeiterinnen
Die Tätigkeitsbereiche wechseln nach Entwicklung der einzelnen Drüsen im Körper
- Putzbiene: hält den Stock sauber
- Ammenbiene: füttert die Maden
- Baubiene: baut Waben aus Wachs
- Wächterbiene: überwacht das Flugloch, lernt die Stockumgebung kennen
- Sammelbiene: sammelt Pollen, Nektar und Harze Bei Bedarf können Sammelbienen wieder zu Stockbienen werden.
Der Drohn hat keinen Stachel, weil Verteidigung nicht zu seinen Aufgaben gehört. Drohnen kämpfen nicht um die Königinnen, sondern die jeweils schnellsten kommen zum Zug. Drohnen setzen sich auch nicht zur Wehr, wenn sie im Herbst von den Arbeiterinnen getötet werden – es würde für den Stock keinen Sinn machen, wenn sich die Angehörigen eines Volkes untereinander verletzen.
Quellenbezug: Abbildungen und Zeichnungen mit freundlicher Unterstützung vom Imkerbund Österreich